Winter
Wir befinden uns im Jahre 2015. Ganz Bayern ist von den Bajuwaren besetzt … Ganz Bayern? Nein! Ein von gastfreundlichen Bajuwaren bevölkertes Dorf hört nicht auf, fremden Urlaubern Unterschlupf zu gewähren. Und das Leben ist wunderbar leicht für die rheinischen Legionäre Urlauber, die als Gäste in den befestigten Lagern zwischen Mittenwald und Garmisch verweilen …
Ich bin mir sicher, dass selbst Asterix und Obelix ihr Dorf in Gallien für einen Urlaub in den Bayerischen Alpen verlassen hätten. Mich packt das winterliche Fernweh, sobald die ersten Schneeflocken vom Himmel taumeln. Ab und an habe ich das Gefühl, ich müsste auch mal andere Skigebiete kennenlernen. Ich urlaubte dann in österreichischen oder italienischen Skigebieten, und das war auch alles sehr schön und abwechslungsreich, aber mein zweites Zuhause, das ist Bayern.
Man darf das ja gar nicht laut sagen, aber ich gehöre hier beinahe schon zum Inventar. Seit 40 Jahren kehre ich alle paar Jahre zur Winterurlaubsstätte meiner Kindheit zurück. Die Vermieter sahen meine Schwester und mich aufwachsen und seit drei Jahren ist mein Sohn im Winterfieber und will nirgendwo anders hin. So machen wir also auch in diesem Jahr wieder Urlaub bei “Tante Hilde und Onkel Hans”, die natürlich nicht mit uns verwandt sind, aber wie bereits gesagt – wir gehören hier fast zur Familie.
Nirgendwo erhole ich mich schneller. Heute angekommen, ist am nächsten Tag der Alltag zu Hause schon ganz weit weg. Blicke ich morgens aus dem Fenster, dann sehe ich schneebedeckte Berge und ein paar in die weiße Landschaft getupfte, bayerische Häuschen mit den typischen Holzbalkonen und Fensterläden. Aus den Schornsteinen steigt leichter Rauch vom Feuerholz und die Luft riecht, nun ja, nach frischer Landluft. Gegenüber bellt ab und zu der Hofhund und in der Ferne hört man mit ein wenig Glück die Glöckchen der Schafe im Stall am Ende der Straße.
Hier im Ort gibt es kein Halligalli, keine Disco, kein Après-Ski. Dafür gibt es ein fantastisches Restaurant, wo man mit ein wenig Glück neben Rosi und Christian Neureuther zu Abend essen kann, und es gibt kleine bayerische Gaststätten, wo Einheimische in Tracht noch die Zither spielen und dazu singen. Es ist fast wie eine kleine Zeitreise.
Das Schönste aber ist diese akustische und optische Stille, oder wie der Sohn es nennt:
Der Schnee hat die ganzen Farben gestohlen
In Weiß sieht alles so unheimlich friedlich aus. Weit, rein, klar und ruhig legt sich der Schnee aufs gestresste Gemüt, macht den Kopf frei und das Herz ganz ruhig und zufrieden. Die blaue Stunde ist hier wirklich blau, mit zarten Schleiern von Rosa, und die Menschen, egal wie alt, lächeln hier mehr als anderswo.
Und ich auch.
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Ich finde gar nicht, dass der Schnee die Farben gestohlen hat: Die Fotos sind wundervoll 🙂
Aber das Zitat finde ich genauso toll. Ein kleiner Poet wächst da heran 😉
Viele Grüße Linda
Liebe Linda, der kleine Poet denkt sich den ganzen Tag solche Sprüche aus ;-). Viele Grüße, Valérie
Gott ist das herrlich, eine traumhafte Winterlandschaft, tolle Fotos! Liebe Grüße, Kirsten
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Danke, iebe Kirsten. Ich legen den Fotoapparat wirklich kaum aus der Hand bei der traumhaften Kulisse. Liebste Grüße, Valérie
Was für wundervolle Fotos! Und ist es nicht erstaunlich: Ich bin ja gebürtige Rosenheimerin und bin natürlich als Kind auch Ski gefahren (ein MUSS!). Sobald ich den Alpenrand zum Studium verlassen habe, habe ich das Skifahren sofort eingestellt und bin seitdem nie mehr auf den Skiern gestanden.
Ich vermisse es kein bisschen.
Liebe Susi, sobald ich auf den Skiern stehe, merke ich erst, wie sehr ich es vermisst habe. Das ist wie Rad fahren. Der Körper erinnert sich, der Kopf wird frei und nach 2 Abfahrten bin ich im Flow. Ja, genau dieser Flow, der sich bei mir beim Laufen NIE einstellt, beim Skifahren und Skaten aber schon. Nach 1 Woche Ski fahren ist zudem alles merklich gestrafft: Oberschenkel, Hüfte, Taille, Arme… ich könnte süchtig werden. Im nächsten Winterurlaub fange ich zusätzlich mit Skilanglauf an, dann wird auch die Kondition besser. Ich freue mich jetzt schon! Liebste Grüße, Valérie
Ein Traum… manchmal vergesse ich, wie schön Bayern ist… Auch wenn ich dem Winter wenig abgewinnen kann. Gerade habe ich wieder mit schneeglatter Fahrbahn Bekanntschaft gemacht … aber wenn ich Deine Bilder so anschaue, weiß ich, warum ich hier nimmer wirklich weg will… 🙂 Oder besser: Immer wieder zurückkommen möchte…
Grandiose Bilder liebe Valérie, herzlicher Gruß – Conny
Danke Dir für den schönen Kommentar, liebe Conny! Wir sind alle schneeinfiziert und uns einig, dass der Urlaub mal wieder viel zu kurz war. Irgendwann bleiben wir vielleicht für längere Zeit, wer weiß ;-). Liebste Grüße, Valérie