Das Schöne an einem Ü-40 Blog ist ja der ungeheuere Erfahrungsschatz, den man an die Menschheit weitergeben kann *hüstel*. Aus diesem Grund möchte ich Ihnen vor der Urlaubszeit einen kleinen Schwank aus meinem Leben erzählen:
Es war vor gefühlt 20 Jahren in Tunesien. Es war ein mörderisch heißer Sommer, die Temperaturen stiegen über 40 Grad Celsius und Erfrischung tat Not. Ich bin nicht gerade der Swimmingpool-Typ, der den gesamten Urlaub am Pool liegt und Meer und Strand ignoriert. Ich hab’s lieber sandig und wellig, und so stürzte ich mich mit Begeisterung ins Mittelmeer.
Achtung, Qualle!
Was ich von Tunesien nicht wusste: Es gibt hier Feuerquallen. Sie sind nahezu unsichtbar und schweben im Meer. So faszinierend sie auch wirken, so schnell können sie einem den Urlaub vermiesen. Denn die Berührung mit ihnen löst Hautrötungen oder sogar Verbrennungen aus. So auch bei mir! Ein stechender Schmerz in der Kniekehle – und wenn ich das hier schreibe, dann meine ich auch SCHMERZ – trieb mich humpelnd aus dem Wasser. Es brannte so höllisch, dass es mir die Tränen in die Augen trieb, und ich Hilfe suchend nach meinem damaligen Freund rief, der ratlos um mich herumtänzelte.
Schließlich eilte mir ein tunesischer Imbiss-Strandverkäufer zu Hilfe, der mir in gebrochenem Englisch klarmachte, dass ich an eine Feuerqualle geraten sei. Dagegen helfe nur:
(a) Draufpinkeln (sorry) oder
(b) frische Tomate
Version (a) erschien mir und allen Anwesenden wenig reizvoll, und so entschied ich mich für die Tomatenvariante. Und so kam es, dass ein tunesischer Imbissstandbesitzer mir jammerndem Etwas am Strand, unter den Blicken neugieriger, kichernder Sonnenanbeter, frische Tomatenscheiben auf die Kniekehle schnippelte, um meinen Schmerz zu lindern. Ich überstand den restlichen Tag unter der kalten Dusche, vollgepumpt mit der Höchstdosis Aspirin. Die Tentakel hinterließen in meiner Kniekehle regelrechte Verbrennungen, die erst Jahre später verblassten.
Daher mein Rat:
Augen auf beim Schwimmen
Ob im Mittelmeer, an der Nord- oder Ostsee: Quallen kann man kaum ausweichen. Schließlich betreten wir ihren Lebensraum. Wenn man sie berührt, schießen die Quallententakeln wie winzige Nadeln in die Haut und transportieren ein Gift. Weder eine Impfung, noch eine Creme können davor schützen. Hat es einen erwischt, auf keinen Fall die Stelle mit Süßwasser oder Alkohol abspülen! Dadurch werden weitere Nesselzellen aktiviert, die noch auf der Haut sitzen und der Schmerz verschlimmert sich. Zuerst sollte man die Wunde mit Meerwasser sauber spülen oder den getrockneten Restschleim mit Sand abschaben.
Kühlung lindert den Schmerz
Gegen die Schmerzen hilft am besten, die gereizte Haut zu kühlen. Besonders gut eignen sich Umschläge mit Kieselsäure-Gel – z.B. von silicea aus dem Reformhaus oder der Drogerie. Das in Kieselsäure-Gel enthaltene Spurenelement Silicium ist verantwortlich für den Zellaufbau und das -wachstum. Kein anderer Stoff ist in der Lage, so viel Wasser und Giftstoffe zu binden wie Silicium – nämlich bis zum 300-fachen seines eigenen Gewichts. Kieselsäure bildet in der Regel sehr große Teilchenkomplexe, die der Körper nur schwer aufnehmen kann. Anders verhält es sich bei Kieselsäure in Gelform: in feinstverteilter Form kann es gut von der Haut aufgenommen werden. Die betroffene Stelle wird mit Feuchtigkeit versorgt und kann sich direkt erholen.
Wichtiger Hinweis: Manche Menschen reagieren auf Quallenstiche mit einem anaphylaktischen Schock. Wenn Übelkeit oder Schwindel auftreten, sofort einen Arzt aufsuchen.
Wisster Bescheid!
*Info-Quelle: Silicea Pressemitteilung. Für diesen Beitrag erhielt ich weder Geld, noch Goodies. Er entstand aus reiner Menschenliebe, damit Euch im wohlverdienten Urlaub nicht das Gleiche wie mir passiert.
Oh ja, an diese Biester erinnere ich mich auch! Urlaub auf Sylt und das Baden in der Nordsee endete manchmal sehr schmerzhaft. Mit Deinen Tipps bin ich jetzt bestens für den nächsten Badeurlaub gerüstet 😉
Das freut mich sehr! Dann noch einen schönen Urlaub! ☺
Als wir mal auf Borkum im Sommer Kontakt mit den Viechern hatten (ich bin mir nicht sicher, ob Feuerqualle da gleich Feuerqualle), hat der nette DLRG-Mann erst die Stelle mit Sand abgerieben (ja spontan nicht sehr angenehm, aber es tut ja eh schon weh) und dann noch mit Rasierschaum nachbehandelt…hat erstaunlich gut geholfen und das Kind war abends wieder beschwerdefrei 🙂
Liebste Grüße,
Christina
Wenn Rasierschaum auch hilft, dann ist das ein cooler Tipp – hat man nur leider selten am Strand dabei. Genau wie Tomanten 😉
Liebste Grüße, Valérie
Sehr gute Tipps, danke! Komme gerade aus Mallorca zurück, und an unserem Strand war zum Glück 14 Tage lang keine einzige Qualle – seit ich als Kind erlebte, daß mein Vater in eine reintrat, habe ich nämlich einen Heidenrespekt vor den glibberigen Viechern…