Na, wer von euch hat seine Neujahrsvorsätze schon über Bord geworfen?
Keine Angst, ihr seid damit nicht allein! Wusstet ihr, dass die meisten Menschen ihre guten Vorsätze bereits nach den ersten drei Wochen aus den Augen verlieren? Woran liegt das? Kommt uns das Leben dazwischen? Sind wir alle willensschwache Waschlappen?
Ich kann euch beruhigen. Meist verlieren wir unsere Ziele aus den Augen, weil sie schlichtweg zu vage formuliert sind. Was das Abnehmen betrifft, so machte ich diesen Fehler in den letzten Jahren je-des-mal! Anstatt zu sagen: “Ich nehme bis Datum xxx genau xxx Kilo ab, dazu mache ich xxx, sagte ich nur: “Ich nehme dann mal ab und sehe, wie weit ich komme”. Dummer Fehler, denn:
Vage Ziele führen zu vagen Aktionen. Und das führt zu vagen Ergebnissen.
Ich wollte etwas verändern, wusste aber nicht so richtig, wie. Ich hatte eine vage Vorstellung davon was ich wollte, aber keinen Aktionsplan, um dorthin zu gelangen. Das End vom Lied war, dass ich mich einerseits kasteite und andererseits heißhungrigen Fressanfällen erlag. Ständig schwankte ich zwischen “Zuviel des Guten” und Nicht-Handeln, und zum Schluss gab ich auf und hatte ein paar Wochen später noch ein paar Kilo obendrauf.
Eure Reaktionen auf “20 Kilo müssen weg in 6 Monaten”
Hui, so viele Reaktionen auf meinen ersten Artikel des Jahres. Ehrlich gesagt rechnete ich nach der Ankündigung, dass ich bis Ende Juli 2019 zwanzig Kilo abnehmen möchte, vor allem mit negativen Reaktionen, a la: „So viel abnehmen ist ungesund“, „Du musst dich so akzeptieren, wie du bist“, „Mach bloß keine Diät“, “Versöhn dich mit deinem Wurzel Chakra” etc.
Aber: Die Reaktionen kamen auf allen Kanälen. Und sie waren wie ein warme Umarmung: Durchweg positiv, zum Teil voller Bewunderung, und einige waren auch besorgt, ob ich mir da nicht zu viel zumute. Und dann die vielen tollen Erfahrungsberichte, in denen ihr mir von euren Abnehmversuchen, -erfolgen und -negativerfahrungen berichtetet. Ich war total geflasht!
Viele von euch fühlten sich durch meinen Artikel auch total motiviert, jetzt endlich mit Abnehmen zu beginnen. Und wie erstaunt war ich, dass so viele von euch ebenfalls zehn bis zwanzig Kilo abnehmen wollen, und einige das sogar schon geschafft hatten! Das ist so großartig! Mir rieseln jedes Mal warme Schauer den Rücken herunter, wenn ich an eure liebevollen und motivierenden Kommentare denke. Danke dafür!
S.M.A.R.T. So definierst du Ziele, die du auch wirklich erreichen kannst!
Wie definiere ich also meine Ziele so, dass ich sie auch wirklich erreiche? Moment, da gibt’s doch was aus dem Projektmanagement, wenn ich mich recht erinnere: Das große Ziel definieren und in einzelne messbare Aktionsschritte unterteilen. Ziele sollten S.M.A.R.T. sein:
S.M.A.R.T. Ziele setzen
S. Spezifisch. M. Messbar. A. Akzeptiert. R. Realistisch. T. Terminiert.Spezifisch
- Was möchte ich erreichen?
- Warum ist mir dieses Ziel wichtig?
- Wer ist an der Erreichung des Ziels beteiligt?
- Wo findet alles statt?
Messbar
- Wie viele?
- Wie oft?
- Woher weiß ich, wann ich das Ziel erreicht habe?
Akzeptiert
- Wie realistisch ist dieses Ziel?
- Wird das Erreichen dieses Ziels mich herausfordern, ohne mich zu brechen?
- Kann ich es kontrollieren?
Realistisch
- Beziehen sich meine Handlungen direkt auf mein gewünschtes Ergebnis?
- Lohnt sich das alles?
- Ist dies der richtige Zeitpunkt?
Terminiert
- Wann werde ich das Ziel erreichen?
- Schafft dieses Datum ein Gefühl der Dringlichkeit?
- Ist die Zeit, die ich mir zur Zielerreichung gesetzt habe, realistisch?
Der Aktionsplan: Definiere ganz genau, was du erreichen willst!
Was willst du erreichen? Wie gelangst du dorthin? Schreibe möglichst genau die einzelnen Aktionen auf, die du unternehmen möchtest. Anstelle von “Ich möchte mehr Sport treiben”, definiere ich zum Beispiel: “Ich werde am Montag, Mittwoch und Freitag um acht Uhr ins Fitness-Studio fahren und dort mit meinem Trainer 90 Minuten Kraft- und Ausdauersport machen.” Genauso definiere ich Aktion Nr. 2, Aktion Nr. 3 usw.”
Mach es messbar!
An diese Stelle scheitern die meisten Menschen mit großen Plänen, und mit “die meisten Menschen” meine ich natürlich mich. Nicht nur das Gesamtziel muss definiert werden, sondern auch jeder einzelne Aktionsschritt. Definieren Sie lieber mehrere kleine, machbare Aktionsschritte. So bleibt die Motivation erhalten Sie sehen genau, wieviel Sie auf dem Weg zum Ziel erreicht haben.
JEDER Handlungsschritt muss in direktem Zusammenhang mit deinem Ziel stehen
Frage dich bei der Auswahl relevanter Aktionsschritte: “Hilft mir diese Aktion, mein Ziel zu erreichen?” Wenn sie dich deinem Ziel nicht näher bringt, schließe sie nicht mit ein!
Ein Beispiel: Ich möchte 20 Kilo abnehmen in 6 Monaten und denke darüber nach, ob ich neben Sport und bewusster Ernährung auch Meditation in meinen täglichen Aktionsplan mit einbauen soll. Also frage ich mich: Hilft mir Meditation, mein Ziel (abnehmen) zu erreichen? Ich denke schon, also baue ich Meditation als tägliche Aktion mit ein.
Setze eine Deadline!
Ich weiß, niemand mag Deadlines! Aber egal ob du es magst oder nicht, dein Ziel braucht ein Enddatum. Wähle ein Datum aus, das weit genug ist, um Ergebnisse zu sehen, aber nahe genug, um die Motivation aufrecht zu erhalten. Wenn du dein Ziel mit einem Zeitrahmen verknüpfen, entsteht ein praktisches Gefühl der Dringlichkeit und ein gesundes Unbehagen zwischen dem Punkt, an dem du jetzt bist, und dem Punkt, zu dem du hin willst. Coach raten zu einem Datum, das ein, zwei oder drei Monate ab jetzt liegt. Es ist lang genug, um eine Änderung zu sehen, aber kurz genug, um noch relevant zu sein. Mein Ziel ist hoch gesteckt, daher habe ich eine längere Zeitspanne gewählt, die ich zwar für ambitioniert, aber dennoch realistisch halte.
Stand der Dinge nach 10 Tagen: minus 2 Kilo!
Ganz ehrlich? Ich bin ein bisschen stolz und sehr motiviert, dass der Start so gut geklappt hat. Allerdings habe ich mir einen “Partner in Crime” gesucht, mit dem ich gemeinsam ins Fitness-Studio gehe: Meine Schwester will ebenfalls abnehmen und fitter werden, und so motivieren wir uns gegenseitig, wenn eine sich mal ums Sporteln drücken möchte, oder versucht ist Chips aus dem Supermarkt mitzubringen.
Eine Frage half mir in den 10 Tagen besonders, wenn ich versucht war in die Kekspackung/Chipstüte zu greifen:
Habe ich wirklich Hunger, oder will ich das aus Gewohnheit essen?
Meist hatte ich keinen Hunger und trank stattdessen ein Glas Wasser, oder ich aß einen Joghurt mit Beeren. Das half mir über die schlimmsten Versuchungen hinweg.
In zwei Tagen habe ich eine individuelle Ernährungsberatung, wo noch einmal wissenschaftlich mein persönlicher Kalorienbedarf errechnet wird, inklusive einer Kalorienempfehlung zum Abnehmen. Ich bin bereits sehr gespannt!
Mein Sportprogramm läuft ebenfalls gut an. Die ersten beiden Termine taten noch weh, aber beim dritten Mal hatte ich bereits keinen Muskelkater aus der Hölle mehr. Und so rufe ich allen von euch ermunternd zu, die in den nächsten Monaten auch abnehmen wollen: Bleibt dran, erzählt mir von euren Erfolgen und besten Tipps zum Abnehmen und fitter werden.
20 Kilo abnehmen in 6 Monaten: Was interessiert euch am meisten? Worüber würdet ihr gerne mehr erfahren? Mein Sportprogramm? Rezepte zum Abnehmen? Fitnesstracker, Apps & Co? Andere Dinge? Erzählt doch mal unter dem Artikel in den Kommentaren.
Wenn du kein Update meines Abnehm-Projektes verpassen möchtest, trag dich doch mit deiner Email-Adresse in das Newsletter-Formular ein. Ich freue mich auf dich!
Fotos: Yvonne Plötzke
Fotocredit Beerenjoghurt: Viktor Hanacek, picjumbo
Liebe Valerie, ich finde es super, dass du ansprichst, dass man sich beim Abnehmen konkrete Ziele setzen sollte. Mit “FdH” oder “ich lass mal öfter das Abendbrot ausfallen”, kann man sicher nicht abnehmen.
Ich denke allerdings, dass „x Kilo in X Monaten“ kein gut formuliertes Ziel ist. Warum?
1. Gerade bei Frauen ist das Gewicht schon hormonell bedingt Schwankungen unterworfen. So kann frau von Tag zu Tag oder Woche zu Woche mal 1-4 kg mehr oder weniger wiegen. Zum Beispiel durch Wassereinlagerungen. Deshalb ist der Körperfettanteil viel wichtiger, als das Gewicht, das wir als Zahl auf der Waage ablesen.
2. Sich einen bestimmtes Gewicht in einem bestimmten Zeitraum zu setzen, der häufig auch noch zu kurz ist, führt dazu, dass man die Kalorien zu stark reduziert und ständig nur auf den Gewichtsverlust fokussiert ist. Die Gefahr (gerade wenn man über 40 ist): Verlust von Knochendichte + Muskeln. Man verliert zwar Gewicht, aber kein Fett. ;-(
Liebe Carolina,
vielen Dank für deine Anregungen. Das mit den Hormonen ist mir schon bewußt, aber das habe ich inzwischen – dank Hormondiät und einer guten Ärztin – im Griff. Das gesetzte Ziel ist MEIN persönliches Ziel, und ich weiß, dass es ambitioniert bin. Ich achte sehr darauf, was ich esse, wann ich esse, und ob ich überhaupt hungrig bin. Mein Fitnessstudio legt ebenfalls Wert auf Ganzheitlichkeit und gerade habe ich eine Ernährungsberatung hinter mir, bei der ich noch einige AHA-Erlebnissse hatte. Ich werde berichten.
Liebste Grüße,
Valérie
Schön, dass du weiter so motiviert bist. Der Ansatz, SMART zu nutzen, ist ein guter Weg und hat sich in anderen Bereichen in Unternehmen oft genug bewährt.
Ich bin gespannt, was du nach der individuellen Ernährungsberatung sagen wirst.
Und ich bin gespannt, wie du nach dem halben Jahr in Bezug auf die Ernährung weiterleben wirst.
Ich habe mir nie vorstellen können, ohne Süßigkeiten zu leben. Jetzt esse ich schon 6 Monate keine mehr und habe nur selten Lust, das zu ändern. Mein Geschmackssinn hat sich schon verändert, selbst Pfirsiche sind mir jetzt fast zu süß.
Weiter viel Erfolg, liebe Valerie.
Grüße vom Bodensee
Andrea
Liebe Andrea, es motiviert mich sehr, wenn ich von deinen Erfahrungen lese. Ich mache keine spezielle Diät, ich esse jetzt aber bewusster. Bei der Ernährungsberatung sind nochmal einige Groschen gefallen. Ich werde berichten. Liebste Grüße, Valérie