Corona Quickie. Hast du noch den Durchblick?

Corona-Quickies. Meine Beobachtungen, Gefühle und Gedankensplitter über skurrile Menschen, Dinge und neue Verhaltensweisen. Allergiker bitte Vorsicht: Kann Spuren von Ironie enthalten!

Von Telefonterror und dem ganz normalen Horror

 

Hallo, guten Tag! Haben Sie Corona?

Ich dachte ich höre nicht richtig, als ich – wider meiner sonstigen Gewohnheiten – einen Anruf annahm, den das Telefondisplay mit “Anonym” anzeigte. Dieser eine fiese Satz, gesprochen von einer blechern klingenden Computerstimme.

Im Reflex des Entsetzens warf ich den Hörer sofort zurück auf die Gabel. Mein Herz schlug schneller. Wer macht so etwas? Wer zur Hölle beginnt Anrufe mit so einer Geschmacklosigkeit? Ein Werbegag? Ein Streich? Ich weiß es bis heute nicht und will es auch gar nicht so recht wissen. Ich weiß nur, dass ich nichts mit jemandem zu tun haben möchte, der mit den Ängsten der Menschen spielt. Der anonyme Anrufer klingelte übrigens noch mehrfach an diesem Tag durch, und obwohl ich nicht mehr den Hörer abhob, hatte ich jedesmal ein ungutes Gefühl.

Dieses ungute Gefühl lauert zurzeit stetig im Untergrund. Es ruht nur in der Zeit, in der ich Zuhause bin. Der Spruch “My home is my Castle” könnte aktueller nicht sein. Und obwohl ich mich quadratmetermäßig seit einigen Wochen nur auf sehr begrenztem Raum bewege, fühle ich mich mit Menschen nah und fern sehr verbunden.

Dank Zoom, von dem vor Corona noch kaum jemand gehört hatte, sehe ich inzwischen täglich Menschen, die ich zum Teil jahrelang nicht sah. Da sind die Freunde aus Italien, bei denen wir am Lago Maggiore die Sommerferien verbrachten, und deren ganze Familie die Corona-Infektion durchstehen musste. Die beiden Töchter Anfang zwanzig lagen einen Tag mit hohem Fieber im Bett, die Frau brauchte eine Woche, bis sie wieder ohne Fieber aufstehen konnte, und der Mann hätte es fast nicht geschafft. Ich sehe noch sein ausgezehrtes Gesicht vor mir. Ich höre im Geiste seine eindringliche Stimme: “Nehmt das nicht auf die leichte Schulter. Ich hätte es fast nicht geschafft. Ich konnte nicht mehr atmen und hatte Todesangst, ich würde ersticken. Befolgt alle Schutzmaßnahmen und seid sehr vorsichtig. Das ist keine Grippe, das ist das Grauen!”

Von #Covidioten und Lockerungsfanatikern

Ich glaube man nimmt eine abstrakte Gefahr erst ernst, wenn man selber betroffen ist, oder wenn man jemanden persönlich kennt, der betroffen ist. Umso mehr schockieren mich die Bilder von Demonstrationen der sogenannten #Covidioten, wie sie auf Social Media genannt werden. #Covidioten sind Verschwörungstheoretiker, die nicht an die Existenz von Covid-19 glauben. Stattdessen gehen Sie von einer weltweiten Verschwörung der Regierungen und Bill Gates aus, die die Menschheit unterjochen und alle zu dummen, meinungslosen Sklaven des Systems machen wollen. Jedes Argument, das gegen ihre Theorie spricht, sehen Sie als Teil der Verschwörung an, was es nahezu unmöglich macht, mit ihnen zu diskutieren.

Dann gibt es noch die Lockerungsfanatiker, angeführt von einem gewissen Herrn L., der an seiner politischen Rolle als Büttenredner “Befreier der Menschheit” sichtbar Gefallen findet und ekstatisch nach weiteren Lockerungsmöglichkeiten sucht, um sich und anderen zu neuen, ungeahnten Lockerungs-Höhenflügen zu verhelfen. Wie wir alle wissen folgt auf Hochmut, ähm, Hochflug der Fall. Hoffen wir mal, dass er für uns alle beim 2. “Lockdown” nicht zu hart ausfällt.

Wenn mir das Kopfschütteln angesichts der aktuellen Nachrichten zu viel wird, wasche ich schnell einen Schwung Gesichtsmasken, die ich dann im Garten feinsäuberlich auf der Wäscheleine in der Sonne trocknen lasse. Früher hing dort meine gute Unterwäsche, heute eben Gesichtsmasken.

Sign of the times …

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1 Comments

  1. says: Nicole

    Liebe Valérie,
    du triffst den Nagel auf den Kopf. Ich fühle mich zuhause auch mehr als sicher und mir fehlt nicht viel. Komisch, aber wahr.
    Ich habe null Verständnis für diese Verschwörungstheoretiker, die HINTERHER alles besser wissen.
    Mir geht die momentane Entwicklung bei allem Verständnis für gebeutelten Einzelhandel auch etwas zu schnell.
    Ich mache, was nötig ist, ansonsten versuche ich, viel zuhause zu sein.
    Genieß den Tag mit den hübschen Brillen
    Liebe Grüße
    Nicole

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