Calligraphy Cut – Wie findet man einen guten Friseur?
Mit Friseuren ist es wie mit Ärzten: Hat man einen guten gefunden, so bleibt man dabei!
Genau aus diesem Grund gehe ich alle Jahre wieder im Winterurlaub in Bayern zu einer Friseurmeisterin, die ich schon aus Kindertagen kenne. Das Besondere an ihr: Sie schneidet meine Haare mit dem Rasiermesser. Das klingt zunächst ungewöhnlich, hat aber den Effekt, dass sich meine Haare circa drei Monate lang hervorragend stylen lassen. Der Schnitt sitzt – glatt wie gelockt – und hält, bis die Haare länger werden und sich infolgedessen schnell aushängen.
Calligraphy Cut – Bekannt aus der Sendung “Die Höhle der Löwen”
Das Tool, die Technik
Aber wer fährt schon jedes Mal von NRW nach Bayern wegen eines neuen Haarschnitts? Ich war darum mehr als erfreut, als ich das Angebot bekam, den Calligraphy Cut auszuprobieren.
Hinter dem Begriff Calligraphy Cut, bekannt aus der Sendung “Die Höhle der Löwen“, verbirgt sich ein innovatives Schnittkonzept mit einem besonderen Schneide-Tool, dem Calligraphen, mit einer um drei Grad gekippten Klinge. Das Konzept ist patentiert und diese einzigartige Anwendungstechnik beherrschen weltweit nur ausgewählte, intensiv geschulte Experten.
Ursprünglich entwickelt, um feinem Haar Volumen, Elastizität und Flexibilität zu geben und ein einfacheres Styling zu ermöglichen, eignet sich der Calligraphy Cut ebenso gut für normales und langes Haar. Durch diese innovative Schnitttechnik erhält jede Frisur Schwung und Volumen.
Der Calligraph
Frank Brormann entwickelte den Calligraphen 2009, um feinem Haar schon beim Schnitt eine bestimmte Richtung zu geben. Der renommierte Designer Michael Sieger goss die Idee in eine ästhetisch ansprechende Form, die der eines Pinsels ähnelt. Die um drei Grad gekippte Klinge sorgt bei richtiger Anwendung für einen schrägen Schnitt jedes einzelnen Haars. Dadurch bekommt feines Haar nur durch den Schnitt einen Bewegungsimpuls in die gewünschte Richtung. Ähnlich wie beim Schnitt eines Blütenstängels wird die Grundfläche vergrößert und das Haar elastischer und beweglicher, gleichzeitig auch voluminöser.
Calligraphy Cut und neue Coloration im Salon B. Michaelis in Köln
Meinen Calligraphy Cut plus Coloration erhalte ich vom führenden Friseurunternehmen in Köln, B. Michaelis Friseure. Hier gibt es zwar keine “Höhle der Löwen”, aber dafür einen “Herr der Klinge. Mein “Herr der Klinge” ist Vincenzo Scaglione, seines Zeichens Friseurmeister, Experte für Haarverlängerung, Coloriste Diplomé, ColorXpert, Make-up Artist, Callygraphy Stylist und – Italiener. Er besitzt also alle erforderlichen Qualifikationen, um ihm mein Haupthaaar anzuvertrauen, denn lange Haare schneiden kann nicht jeder!
Der Salon ist hell und edel eingerichtet. Ich nehme Platz und darf mir erst einmal ein Heiß- oder Kaltgetränk meiner Wahl aussuchen. Anschließend beurteilt Vincenzo meine Haarqualität und bespricht mit mir, was genau gemacht werden soll. Meine Haare sind vom Strandurlaub heller und etwas spröde geworden und das Grau am Haaransatz muss wieder verschwinden. Außerdem möchte ich sanfte Reflexe im Haar, damit die Farbe nicht zu eintönig wirkt. Vincenzo entscheidet sich für die Färbetechnik Balayage. Das Haar wird bei dieser Technik nicht komplett gefärbt. Hellere Strähnen werden individuell und in unterschiedlicher Stärke und Intensität mit einem Pinsel auf das Haar “gemalt”, dazwischen bleiben dunklere Strähnen frei. So entsteht ein weicher Strähneneffekt. Ich bekomme Strähnen in Mittelblond mit Kupfer- und Goldtönen.
Nach 20 Minuten Einwirkzeit spült Vincenzo die Farbe aus. Dafür gibt es hier im Salon einen eigenen Raum, der an ein Mini-Kino erinnert. Mein Cineastinnen-Herz schlägt höher … In einer Reihe stehen mehrere luxuriöse Friseurliegen vor schwarzen Haarwaschbecken, und während ich die Beine hochlege und mich Vincenzos Meisterhänden überlasse, die sanft die Haarkur einmassieren, schaue ich entspannt auf die Leinwand. Dort läuft eine Reportage über den Hafen von Portofino – italienisches Dolce Vita par excellence – und ich bekomme schon wieder Fernweh und schreibe gedanklich Portofino auf meine Bucket List.
Der Calligraphy Cut für langes Haar
Jetzt wird es spannend. Vincenzo bespricht mit mir den Calligraphy Cut. Die Grundlänge soll ungefähr so bleiben wie sie ist, die Seiten werden gestuft und auch am Hinterkopf werden leichte Stufen eingearbeitet für mehr Volumen und Bewegung im Haar.
Vincenzo greift zum Calligraphen – jeder Friseurmeister besitzt übrigens seinen eigenen. Aufgereiht stehen Sie da, wie Oskar-Statuen vor der Preisverleihung in Hollywood. Ich fühle mich sofort unheimlich glamourös und genieße das Schneidegefühl des Calligraphen, das sich wie eine kleine Kopfhautmassage anfühlt. Vincenzo schneidet zuerst die Haarspitzen, dann die Seiten und schließlich einzelne Strähnen in den Längen. Bei diesem Haarschnitt kommt übrigens kein einziges Mal die Haarschere zum Einsatz, der gesamt Haarschnitt wird mit dem Calligraphen durchgeführt.
Anschließend föhnt Vincenzo das Haar mit der Rundbürste trocken und formt mit dem Stylingeisen sanfte Locken ins Haar. Noch einmal kurz mit den Händen durchs Haar wuscheln, und schon kann sich das Ergebnis sehen lassen: Mein Haar sieht gesund und glänzend aus und die Farbe ähnelt sehr der ursprünglichen Haarfarbe, die ich als Kind hatte.
Kann ich den Calligraphy Cut empfehlen?
Die wahre Qualität eines Haarschnitts offenbart sich für mich erst nach der ersten Haarwäsche und dem Styling Zuhause. Ich trage mein Haar meist leicht gewellt. Für das Styling benutze ich statt Rundbürste den Remington Lockenstyler* und den Philips ProCare Auto Curler* für haltbare und natürlich aussehende Locken. Zur Vorbereitung auf das Styling verwende ich den L’oreal Thermo-Spray-Festiger Pli* und den Kérastase L’Incroyable Thermoschutz*. (*Affiliate Links)
Durch den Calligraphy Cut fallen die Haare ganz natürlich, die einzelne Locke ist schön definiert und hält jetzt wieder sehr viel länger als vor dem Calligraphy Cut. Durch die Stufung im Deckhaar gewinnt mein Haar an Volumen und ist sehr griffig. Insgesamt benötige ich weniger Zeit zum Styling als voher, denn die Haare lassen sich sofort in die gewünschte Form stylen und liegen länger gut. Auch am nächsten Tag sind die Locken noch schön definiert und der Curler bleibt in der Schublade.
So wie es aussieht, muss ich erst in drei Monaten wieder zum Nachschneiden, und das erinnert mich doch stark an meinen Winterurlaub in Bayern… Prädikat: empfehlenswert!
Wenn auch Sie sich in “Die Höhle der Löwen” wagen möchten, dann finden Sie hier Ihren Experten für den Calligraphy Cut.
Calligraphy Cut vorher und nachher im Livebericht auf Snapchat
Und ja, ich habe im Video Balayage falsch geschrieben. Die Frisurengötter mögen mir verzeihen!
Ich bedanke mich herzlich bei Calligraphy Cut Germany für die Einladung zum Calligraphy Cut sowie bei Vincenzo von B. Michaelis Friseure (ich war in der Filiale am Heumarkt in Köln) für die hervorragende Beratung, den wunderbaren Calligraphy Cut und die Haarfarbe meiner Kindheit.
Fotos: Yvonne Plötzke
*Dieser Artikel enthält Affiliate Links. Mit jedem Klick oder Kauf erhalte ich ein paar Cent Provision, die es mir ermöglichen, im Büro den gleichen Kaffee wie George Clooney zu trinken. Dafür ein herzliches Dankeschön!
Das Ergebnis schaut toll aus! Ist ja interessant, dass du eine ähnliche Technik schon von einem anderen Friseur kennst. 🙂
Liebe Grüße
Julia <3
Dankeschön liebe Julia! Ich kann mir vorstellen, dass der Calligraph eine Weiterentwicklung des Rasiermessers ist. Bei mir liegen die Haare mit dieser Technik deutlich besser, als nach einem Schnitt mit der Schere. Liebste Grüße, Valérie <3
Wow, sieht deine Haarpracht schön aus, liebe Valérie!
Ich habe vor circa 3 Jahren den Calligraphy Cut ausprobiert und war auch sehr begeistert. Zu der Zeit war ich noch in der Übergangszeit von Kurz auf Lang und der Schnitt hat mir sehr geholfen durchzuhalten!
Aber eine Wiederholung gab es für mich leider nicht, weil mir es einfach zu teuer war.
Aber ich habe eine tolle Friseurin gefunden, wo ich auch nach dem Selbststyling 100% zufrieden bin.
Liebe Grüße,
Kirsten
Zufriedenheit ist die Hauptsache, liebe Kirsten. Für den Übergang von kurz zu lang ist der Calligraphy Cut bestimmt eine sehr gute Lösung, da er dem Haar wieder Form und Richtung gibt. Liebste Grüße nach Hamburg! <3
Die Haare fallen einfach nur GRAN DI OS!!! Wirklich ein wunderschöner Schwung! Mit meinen Pisselhaaren ist das natürlich nicht möglich, aber die Schnitttechnik finde ich schon sehr spannend! Meine Friseurin schneidet mit dem Messer halt nur vorne die Fransen im Möchtegern-Mini-Pony und das, was halt ins Gesicht reinfedert. Aber lang nicht so virtuos mit diesem Caligraphy-Dings-da 😉 Gefällt mir aber gut und hab ich gleich mal an eine Freundin weitergeleitet, die ungefähr Deine Länge hat <3
Vielen Dank für das schöne Kompliment, liebe Sabine :-). Der Calligraphy Cut ist ja besonders für feines Haar geeignet, vielleicht wäre er auch was für Dich. Sicherlich ist er etwas teurer als ein “normaler” Haarschnitt, aber wenn das Ergebnis ca. 3 Monate hält, ist er nicht teurer als 3x ein monatlicher Friseurbesuch. Er sieht nur besser aus ;-). Liebste Grüße!